Diffusionsoffene Bauweise

Fast jeder wünscht sich, vor allem im Winter, ein weniger trockenes Raumklima. Geht denn durch wasserdampf-durchlässige d.h. diffusions-offene Bauweise dringend benötigte Feuchtigkeit verloren?

  • Durch alltägliche Vorgänge, wie Atmen und Schwitzen, Verdunsten von Wasser bei Pflanzen und durch Duschen, Waschen und Kochen, gelangt ständig Feuchtigkeit in die Raumluft: Da warme Luft zudem mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte, sind die warmen Innenräume von Häusern im Winter prinzipiell stärker mit Feuchtigkeit angereichert, als die kalte Außenluft.

  • Luft dehnt sich umso stärker aus, je wärmer sie wird. Infolgedessen wird im Winter die feute, aufgewärmte Luft aus dem Hausinneren ständig nach außen gepresst - und im Gegenzug strömt kalte, trockene Luft herein. Dieser Vorgang kann auf zwei verschiedenen Arten ablaufen: Wandert der Wasserdampf langsam durch poröse Baustoffe von der warmen auf die kalte Seite, spricht man von Diffusion.
    Sind dagegen Wände bzw. Decke für Wasserdampf nicht durchlässig, so strömt die feucht-warme Luft mit umso höherer Geschwindigkeit durch Ritzen, Risse und Fugen in den Bauteilen (sog. Konvektion) und wird dabei so schnell abgekühlt, dass der enthaltene Wasserdampf als Tauwasser kondensiert (Kondensation). Dies führt auf Dauer zu Bauschäden wie Schimmel und Stockflecken.
diffusionsoffen   Wussten Sie, dass der weitaus größte Teil der Feuchtigkeit nicht durch Diffusion, sondern aufgrund von Luftströmungen durch die Leckagen entweicht. Zum Vergleich: Durch Diffusion entweicht über 1 qm Wand oder Decke während einer Heizperiode etwa 1/3 Liter Wasser. Im gleichen Zeitraum entweicht jedoch durch einen Spalt von 20 cm Länge und 2mm Breite etwa 30 Liter Wasser.
     
diffusionsoffen   Die wichtigste Forderung für ein gesundes Raumklima mit ausreichender Luftfeuchtigkeit heißt daher: Bestmögliche Luftdichtigkeit bei kontrollierter Lüftung. Dadurch wird der Feuchtigkeitsverlust niedrig gehalten und zusätzlich eine größere Sauerstoffzufuhr bei geringerer Luftwechselrate und damit niedrigerem Energieverbrauch erreicht.
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