Oft wird für die Beurteilung einer Wärmedämmung der Einfachheit halber die Wärmeleitfähigkeit des Dämmmaterials herangezogen. Dies kann aber zu erheblichen Fehleinschätzungen bezüglich der später tatsächlich realisierten Dämmleistung führen.
Denn jedes Haus hat Problemstellen, z. B. im Übergangsbereich vom Dach zur Wand oder am Fundament, die sehr schwierig zu dämmen sind. Häufig sind auch tragende Elemente wie Dachbalken nicht von der Wärmedämmung umschlossen und bilden Wärmebrücken.
Diese schlecht gedämmten Bereiche lassen wie Löcher im Pullover Wärme aus dem Gebäude entweichen.
Wenn es nicht gelingt, diese „Löcher“ zu stopfen, verschlechtert sich der Wärmedurchgangskoeffizient der Bauteile und damit des Gebäudes entscheidend und der Heizenergiebedarf steigt in unvorhergesehener Weise.
Für wärmetechnische Berechnungen schreibt die DIN-Norm 4108 die Berücksichtigung schlecht gedämmter Problembereiche vor, was beinhaltet, dass die einzelnen k-Werte nach Flächenanteilen zu gewichten sind.
Konstruktive Teile – wie Dachsparren, Pfosten, Pfetten, Stahlträger und Betonteile – haben eine mehrfach höhere Wärmeleitfähigkeit als moderne Dämmstoffe, dämmen also deutlich schlechter.
Betrachtet man beispielsweise eine typische Dachkonstruktion, so wird klar, dass die durch konstruktive Teile verursachten, schlechter gedämmten Bereiche zudem von beträchtlicher Größe sind: Bei einer Sparrenbreite von a =12 cm und einem Raster von b = 60 cm sind dies 20 % der Dachfläche. Diese 20 % der Gesamtfläche könnten durch konsequente Einbettung der Sparren in Dämm-Material um ein Vielfaches besser gedämmt werden.
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Schlechte Wärme-dämmung kann man sehen! |
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Keine Peanuts: Betrachtet man das gesamte Gebäude, so umfassen die schwierig zu dämmenden – und daher oftmals unzureichend gedämmten Bereiche einen nicht unerheblichen Teil der Gesamtfläche (im Bild blau markiert).
Auch eine auf den ersten Blick gut gedämmte Fläche (rot) wie das Dach zeigt bei genauerer Betrachtung Wärmebrücken: Sparren durchdringen die Wärmedämmung und tragen teure Heizenergie nach außen.